[Activity and subcellular localization of the enzyme adenyl cyclase in the flight-muscle of Locusta migratoria (author's transl)].

Wanderheuschrecken (Locusta migratoria) veratmen während eines längeren Fluges in den ersten dreißig Minuten vor allem Kohlenhydrate, später Fette1. In ihren Flugmuskeln können sowohl die Enzyme des Fettals auch die des Kohlenhydratabbaues nachgewiesen werden. Außerdem sinkt wäh­ rend des Fluges ihr Gehalt an Glykogen, Trehalose und Glukose2. Humorale, vielleicht auch nervöse Faktoren dürften dafür verantwortlich sein, welcher der beiden energieliefernden Abbauwege während einer bestimmten Flugperiode beschritten wird. Aus den Corpora cardiaca der Wanderheuschrecke konn­ ten zwei Peptidfraktionen gewonnen werden, von denen eine die Phosphorylase des Fettkörpers, die andere die der Malpighischen Gefäße aktiviert3. Bei Locusta ist das Phosphorylasesystem des Flug­ muskels nicht so eingehend untersucht wie bei Phormia. Dort ähnelt es dem der Wirbeltiere, doch fehlt der Nachweis, daß es durch das zyklische Nukleotid cAMP (Adenosin^ ̂ -monophosphat) aktiviert werden kann4. In unserer Arbeitsgruppe konnte nach elektrischer Stimulation des Bauchmarks von Locusta, die eine Kontraktion der Flugmuskulatur bewirkt, in dieser sowohl ein Anstieg der Phosphorylaseaktivität, als auch des cAMP-Gehaltes gemes­ sen werden5. Ob ein Zusammenhang zwischen cAMP-Gehalt und Phosphorylaseaktivität besteht, ist in diesem Falle noch nicht geklärt, doch wurde der Einfluß dieses Nukleotids auf andere Funktionen bei Insekten nachgewiesen6> 7. Die Bildung von cAMP aus ATP (Adenosintriphosphat) wird durch das Enzym Adenylzyklase katalysiert. Bisher liegen noch keine Daten über die Adenylzyklase im Insek­ tenmuskel vor.